Dienstag, 14. Juli 2009

Die Geschichte von Paul ('s Himalayan Musk)


Endlich wieder Sonne und Wärme! Die ersten Mitmenschen stöhnen: es ist sooo heiß! Die Gärtnerin hat die Nässe satt - faulige Rosenknospen betrüben ihr Gemüt. So spaziert sie durch den Garten und sieht natürlich alle Schäden, die durch Hitze und Trockenheit und auch durch den heftigen Regen entstanden sind. Und macht sich an die Arbeit. Heute hat sie sich an Paul rangemacht, Paul's Himalayan Musk (Rambler, 1916, Blüte: einmal, hell- bis lilarosa, klein, rosettenförmig, in Büscheln, moschusartiger, lieblicher Duft, Stacheln mit Widerhaken, starker Wuchs, 6 m lange rankende Triebe, schattenverträglich, sehr frosthart), 10 Jahre alt, eine meiner ersten Rosen. Ich weiß noch, daß ich Paul am 1. Advent 1999 bei sehr mildem Wetter mit Jörg, meinem ostfriesischen Gartenfreund und -helfer, gepflanzt habe. Mitgebracht aus Steinfurt, vom altbewährten Rosenhof Schultheis. Es gab am Gartenende eine verkrüppelte Kiefer, in die Paul hineinwachsen sollte. Die Kiefer hat er längst hingemacht. Später stellte sich heraus, daß ich Paul völlig falsch gepflanzt hatte, der Sonne abgewandt, gegen Norden. Das hat er dann selber korrigiert, indem er sich einfach nach ein paar Jahren umgedreht hat und in die Gegenrichtung - zur Sonne hin - weiterwuchs. So mußte sein Stützgitter verlängert und erweitert werden, und als er drohte, unter der Last seiner unzähligen Triebe zusammenzubrechen, hat Jörg Paul im Herbst 2007 - nach einer unglaublichen Blütenfülle Anfang Juni - bis auf drei armdicke Triebe, anderthalb Meter hoch - nicht zurück-, sondern wirklich abgeschnitten. Anders ging es nicht: aus Paul war ein riesiges Dickicht kreuz und quer gewachsener alter und neuer Triebe geworden. Ich dachte, das ist Paul's Ende, er stand arm und kahl rum. Leicht verzweifelt pflanzte ich einige "Clemis" an sein Gitter und hoffte auf Paul's Wiederauferstehung. Im letzten Jahr trieb er aus, und in diesem Jahr blühte er schon wieder. An manchen Tagen trug der Wind seinen wunderbaren Duft bis rüber zu meinen Nachbarn Conny und Arno, wie sie mir erzählten. Und was sehe ich heute: er macht schon wieder was er will: eine Menge langer Peitschentriebe sind geschossen - übereinander und untereinander! Also hab ich heute den frischen, neuen Paul gleich ein bißchen zur Ordnung gerufen: Triebe entwirrt, festgebunden, gestutzt. Wehret den Anfängen! Aber eine große Liebe ist er schon! Sonnige Tage wünsche: Jutta

3 Kommentare:

  1. Hallo Jutta,
    ich würde auch wieder in meinem Garten sitzen,
    wenn das Wetter besser wäre. Hab Dir auch eine
    Girlande für Deinen Garten mitgebracht.
    LG Veronika

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  2. Liebe Jutta,
    mit Paul hat du einen zwar wachstumsmäßig unartigen und heftigen doch zauberhaften Bewohner deines Gartens!
    Er fühlt sich halt wohl dort -
    wer nicht!
    Ich wünsche dir bald wieder Sonnenschein, damit du deine "Bewohner" erneut alle genießen kannst.
    Liebe Grüße von Doris

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  3. Hallo Jutta ,ich bin zufällig auf deine Seiten gelandet,du hast einen tollen Garten.
    Liebe Grüße Jana

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